Das schlechte Gewissen, wenn Mama arbeitet!
Jede arbeitende Mama kennt es – das schlechte Gewissen. Habt ihr wieder einmal eine Mail beantwortet, oder einen Anruf entgegengenommen, obwohl ihr eigentlich schon Feierabend habt, und Familienzeit? Oder ist es knapp geworden mit einem Meeting, weil Eure Jüngste sich morgens partout nicht für die richtigen Socken entscheiden konnte? Aber warum haben wir überhaupt ständig ein schlechtes Gewissen?
Sicher, wir brauchen unser Gewissen. Es bewahrt uns davor ein „schlechter Mensch“ zu werden oder aber Dinge wieder gut zu machen, wenn wir doch einmal danebengelegen haben. Ein zu großes schlechtes Gewissen kann auf Dauer allerdings schädlich sein, denn es raubt Zeit und Energie.
Um diesem Herr zu werden ist es ganz wichtig, sich die folgenden Punkte genau zu überlegen:
1. Warum habe ich überhaupt ein so schlechtes Gewissen?
Habe ich wirklich etwas getan, was mir leidtun muss? Leiden meine Kinder unter meiner Berufstätigkeit, und fühle ich mich deshalb schuldig? Oder ist es nur eine Schuld, die mir (vermeidlich) von außen aufgedrückt wird, beispielsweise durch andere Mütter, die nicht arbeiten, oder Bekannte oder meine Eltern? Steht zu Eurer Entscheidung, wieder arbeiten gehen zu wollen!
2. Wie trenne ich Berufliches und Privates?
Das Büro ist kein Spielzimmer, das können die Kinder lernen! Wenn die Tür zu ist, darf Mama nicht gestört werden (außer im Notfall)! Und das Bürotelefon dient ausschließlich diesem Zweck – den Bürotätigkeiten! Umgekehrt heißt das aber auch, wenn Feierabend ist, seid ihr Mama und Kollegen und Vorgesetzte müssen dies genauso respektieren!
3. Wie setzte ich meine Prioritäten?
Als berufstätige Mama fühlt man sich ständig hin und hergerissen. Setzt Eure Prioritäten. Im Büro ist es Arbeit, zu Hause sind es die Kinder. Und dabei nicht vergessen, ihr existiert auch – nehmt Euch auch bewusst Zeit für Euch!
4. Wo finde ich Unterstützung?
Baut Euch ein Netzwerk auf. Dienstag arbeitet ihr immer lang? Mittwoch dafür die Mama der besten Freundin der Tochter? Wunderbar – dann dürfen beiden Mädels Dienstag bei der Freundin spielen und Mittwoch bei Euch. Die Oma arbeitet nicht mehr? Vielleicht hat sie Lust auf einen Enkel-Nachmittag Tag die Woche? Die Wäsche türmt sich? Perfekt – denn auch die Kleinsten können zumindest die Socken sortieren! Und den Großen tut es auch gut, wenn sie zumindest wissen wo der Geschirrspüler steht und wie er sich öffnen lässt.
5. Warum kann ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden?
Weil das niemand kann. Niemand ist perfekt. Die Wäsche muss nicht immer gebügelt sein. Wenn es heute keine Leberwurst gibt, weil ihr keine Zeit zum Einkaufen hattet, fein – dann gibt es eben ein Honigbrot. Und wenn der Nachmittag lieber zum Spielen als zum Aufräumen der Kinderzimmer genutzt wurde, dann wird keins der Kinder unglücklich ins Bett gehen.
Und wenn Du am Ende doch wieder ein schlechtes Gewissen hast, dann versuch für das nächste Mal einfach das Positive daraus zu ziehen. Das Fußballspiel des Großen verpasst? Versuch Dir zu überlegen, wie Du es nächstes Mal besser machen kannst. Notiere alle Termine in Deinem Kalender und stell sicher, dass die beruflichen nicht mit den privaten Terminen kollidieren!
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